New Pay - Ein Kommentar von Ute Schulze

"Es ist es mir nicht (mehr) wert, mir um Geld Gedanken zu machen. Ich arbeite wann ich will und was ich will und mein Antrieb ist der Zweck und die Wirkung meines Werkens." 

Ute Schulze


Das Thema Geld und Gehalt bewegt. Dass wir dies an Rückmeldungen und Kommentaren zur Blogparade #NewPay erleben werden, damit haben wir gerechnet. Besonders bewegt haben uns dennoch die unten stehende Kommentare von Ute Schulze zum Auftaktartikel der Blogparade "Was ist Dein faires Gehalt?". Denn sie hat uns mit ihrer Direktheit und Offenheit begeistert.
Aus diesem Grund haben wir Ute gefragt, ob wir ihren Text an dieser Stelle als Blogbeitrag veröffentlichen dürfen. Vielen Dank, liebe Ute, fürs Teilen Deiner Gedanken.

Utes Kommentar auf Xing

Es wird mehrere Gründe geben, warum die meisten Menschen nicht über ihr Gehalt oder ihr Einkommen sprechen: die Stigmatisierung von außen! - die Angst vor der Abwertung: wenn man "zu wenig" verdient, fallen wir auch gerne mal in die abwertende Beurteilung von: "der/die kann anscheinend zu wenig" oder "wenn Du auch nur 20 Stunden die Woche arbeitest, kannst Du auch nicht mehr erwarten (mit der einhergehenden Meinung: der/die ist faul!) - die Angst vor Neid: "Ich arbeite hart (und härter) für mein Geld" ist ein oft gehörter Satz von "erfolgREICHEN Menschen, um ihren Wohlstand zu begründen.

 

Der nächste wichtige Punkt in der Zurückhaltung der Offenlegung seines/ihres eigenen Gehalts oder Einkommens: Warum bekommt der/die so viel und ich so wenig? Oder andersrum: Warum bekommt der so viel weniger als ich? Konkurrenzdenken/Wettbewerb? Ich schmälere die Wertigkeit des hohen Einkommens des Anderen um mich selbst nicht zu klein zu fühlen. Oder ich tituliere das weitaus geringere Einkommen als Selbstausbeutung, um mein hohes Gehalt zu rechtfertigen. Es gibt so viele Blickwinkel...

 

Alle Blickwinkel haben für mich EINS gemeinsam: Diese Menschen nehmen sich selbst kaum wahr und verschwenden die Zeit mit BEWERTEN anstatt wertfrei zu beobachten und sich selbst UND das andere Individuum zu respektieren. Jeden SEIN lassen🙏 Sobald wir anfangen, unser Gehalt transparent zu machen, machen wir uns in unserer Wahrnehmung "angreifbar". So weit ist es gekommen mit der Währung Geld: Wir scheinen keine eigene Wertschätzung mehr zu haben, sondern beurteilen uns selbst und unsere Leistung über das Gehalt oder das Einkommen. Brauchen wir das wirklich?

 

 

Utes Kommentar im X:Blog

Ich habe bei twitter und xing bereits "kommentiert", dass es unterschiedliche Gründe gibt, warum Menschen NICHT über ihr Gehalt oder ihr Einkommen sprechen:

 
Ich breche jetzt ein Tabu:

In Vertrieb&Verkauf (in dem ich 30 Jahre lang in verschiedenen Rädchen gedreht habe ;-)) ist das Gehalt überwiegend an KPIs gekoppelt. Meine "Karriere" oder mein "Einkommens-Lebenslauf" war gekennzeichnet durch extreme Schwankungen und damit verbundene "Unsicherheiten". Damit habe ich, wie gesagt, 30 Jahre gelebt. Mein Gehalt hatte eine Range von 24.000-80.000€ Brutto/Jahr!!! Es ging je nach Job & Branche mal rauf, mal runter...glücklicher bin ich JETZT! Was ist mein heutiges Einkommen als Freiberuflerin im Bereich Social Media?

29.000 € Brutto OHNE eigene Forderung in Form von Honorarangaben und OHNE jeglichen Vertrag.

WARUM IST DAS SO?

Meine Auftraggeber zahlen mir das, was sie können und was es Ihnen wert ist. Der Eine zahlt mir mehr, weil er es kann. Der Andere zahlt mir weniger, weil er es nicht kann. Ich komme mit diesem Einkommen gut klar. Nebenbei bemerkt habe ich aufgehört, mir Gedanken um meine Altersvorsorge zu machen. Es ist es mir nicht (mehr) wert, mir um Geld Gedanken zu machen. Ich arbeite wann ich will und was ich will und mein Antrieb ist der Zweck und die Wirkung meines Werkens. Ich lasse mir meine wert(e)volle Arbeit nicht mehr über so etwas unwichtiges wie Geld "bemessen". Mein wichtiger Treiber ist das Brutto-Sozial-Glück und mein Wohlbefinden erreiche ich in sozialen Beziehungen zu Menschen. Das ist MEIN Weg und der kann vermutlich mit keinem anderen vergleichbar sein. Muss er auch nicht. Deshalb habe ich vermutlich auch ÜBERHAUPT kein Problem damit, über Geld zu sprechen. Es interessiert mich einfach nicht mehr und interessanterweise findet es dennoch seinen Weg zu mir. Ich lebe!

Wer mag noch "Tabus brechen" oder auch nicht ? Vergleichbarer wird unsere Leistung für und in dieser Gesellschaft dadurch eh nicht.

Wir sollten vielleicht eher über ANDERE Währungsmodelle diskutieren und in den Diskurs gehen über Gemeinwohl-Währungen und ähnliches und das Thema Geld denen überlassen, die sich anscheinend überwiegend darüber identifizieren...



Ute Schulze ist Partnership Broker und Social Media Consultant. Sie lebt und arbeitet in Bonn und engagiert sich u.a. für Initiative Torus e.V. und helpteers.



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